Andrea Ballschuh »Brillenträgerin des Jahres« über das "must have" Brille
Heutzutage ist die Brille ein “must have” - sie ist Ausdruck der eigenen Persönlichkeit, prägnantes Statement, polarisierend und – getragen von den Stars – oftmals im wahrsten Sinne des Wortes „wegweisend“. Die Zeiten, in denen eine Brille abgesehen von einer physischen Last auf der Nase auch eine emotionale Last für den Brillenträger*in darstellte sind glücklicherweise vorbei.
Prominente Brillenfans tragen mit Stolz und Freude auffällige Modelle und verwandeln diese in ihr Markenzeichen. Bekannte Beispiele sind unter anderem Moderator Joko Winterscheidt, der Sänger Heino oder Top-Fussballer Jérôme Boateng, letzterer inzwischen sogar mit eigener Brillenmarke. Sie machen ihre Brillen zu Hauptakteuren auf dem roten Teppich oder posieren mit ihnen vor der Kamera. Während viele in der Schule noch für das Tragen einer “Sehhilfe” gehänselt wurden, kann heute die Brille ihrem Träger, ihrer Trägerin (auch denjenigen ohne erwiesene Sehschwäche) nun nicht mehr groß und auffällig genug sein, denn: Eine Brille ist ein must have und nichts, das versteckt werden will!
Der gesteigerten Beliebtheit der Brille wird auch durch die Preisverleihung „Brillenträger(-in) des Jahres“ unterstrichen. Diese Auszeichnung wird in diesem Jahr bereits zum 14. Mal durch das Kuratorium Gutes Sehen e.V. (KGS) verliehen. Mit dem Titel, den u. a. auch Joko Winterscheidt schon tragen durfte, wird der selbstbewusste Umgang eines Prominenten mit seiner Brille in der Öffentlichkeit gewürdigt.
„Brillenträgerin des Jahres 2016“
ist die Moderatorin und Autorin Andrea Ballschuh.
aumedo interviewte die sympathische Preisträgerin:
Seit wann brauchen Sie eine Sehhilfe Frau Ballschuh?
Auch wenn ich bereits seit 30 Jahren meine Sehschwäche mit einer Sehhilfe ausgleiche, trage ich erst seit 2 Jahren eine Brille vor der Kamera.
Dann haben Sie zuvor immer Kontaktlinsen getragen? Was hat Sie dazu bewogen, auf eine Brille umzusteigen? Gibt es heute noch Situationen, in denen Sie lieber Kontaktlinsen tragen?
Ich habe 20 Jahre Kontaktlinsen getragen, vor allem im TV, aber irgendwann stellte ich fest, dass ich Linsen immer weniger gut vertragen habe. Um meine Hornhaut zu schonen, riet mir mein Augenarzt so oft wie möglich eine Brille zu tragen. Heute trage ich nur noch ganz selten Kontaktlinsen: Wenn ich im Sommer bei über 30 Grad schwitze, beim Schwimmen und auf dem Roten Teppich im Abendkleid.
Was ist Ihnen an Ihrer Brille wichtig? Bevorzugen Sie z. B. eine besondere Form oder Farbe? Achten Sie besonders auf aktuelle Brillentrends? Gibt es ein Lieblingsmodell?
Die perfekte Brille für mich darf kein Modell von der Stange sein! Ich mag es, wenn sie irgendwie besonders ist. Sehr wichtig ist mir auch, dass sie kein sichtbares Label haben. Alle meine Brillen sind groß, haben eher eine runde Form und gut ein Drittel davon hat einen Farbverlauf. Jetzt ist das ja auch IN, aber ich mochte die großen und runden Modelle schon, als sie noch nicht angesagt waren. Ich richte mich da nicht nach Trends, sondern nach meinem eigenen Geschmack, schließlich muss die Brille zu mir passen. Meine aktuellen Lieblingsmodelle sind „5035“ von Andy Wolf und „Lover 2“ von Adrian Marwitz.
Das klingt, als hätten Sie einige Brillen zu Hause. Wie viele sind es aktuell?
Ich besitze tatsächlich inzwischen 40 Stück in unterschiedlichen Farben. So kann ich meine Brille immer auf mein Outfit abstimmen, das ist mir wichtig.
Tragen Sie auch Sonnenbrillen in Ihrer Sehstärke?
Ja, ich habe 3 Sonnenbrillen mit geschliffenen Gläsern.
Sie erwähnten, dass Sie Kontaktlinsen nicht mehr gut vertragen haben und auf das Tragen einer Brille umschwenken mussten. Haben Sie schon einmal eine Augenoperation zur dauerhaften Korrektur Ihrer Sehschwäche in Erwägung gezogen?
Nein, ein solcher Eingriff käme für mich nicht in Frage. Mein Vater, der selbst Augenarzt und Brillenträger ist, hat mir davon abgeraten. Außerdem würde mir wirklich etwas fehlen – ich liebe es, eine Brille zu tragen!
Vielen Dank für das Interview.